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Sollen sie doch starren

Roland Walter ist ein erfolgreicher Performancekünstler. Und Rollstuhlfahrer mit spastischer Lähmung. Auf der Bühne teste er „Toleranzgrenzen der Zuschauer“, sagt er.

 

Ein Mann, graue Haare, spindeldürr, liegt auf dem kalten Linoleumboden eines Künstlerlofts. Nur eine beige Unterhose schützt seinen Körper vor den Blicken des Publikums, seine dünnen Arme und Beine sind mit einer klirrenden Metallkette gefesselt. Sein Körper ist angespannt, seltsam verdreht, sein Rücken buckelig. „Abgelehnt“, ruft er, doch er ist schwer zu verstehen, nuschelt, verschluckt Silben. Spucke läuft ihm am Kinn runter.

Roland Walter, 59, ist mit spastischen Lähmungen zur Welt gekommen, drei Wochen hätten die Ärzte ihm damals gegeben, sagt er. Heute reist er als Performancekünstler um die Welt, 460 Auftritte von Hamburg über Buenos Aires, von Seoul bis nach Sevilla. […]

 

 

Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 25/2023. Den gesamten Text können Sie hier lesen.