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Katastrophenhilfe aus Afghanistan

Ein Afghane macht in Neubrandenburg eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer. Er hofft auf eine Zukunft, Deutschland auf eine Lösung für den Fachkräftemangel. Aber es ist unklar, ob er bleiben darf.
8.35 Uhr, ein sonniger Herbstmorgen in Mecklenburg-Vorpommern. Zia Hayafi, 20, hievt eine zierliche alte Frau von ihrem Bett in den Rollstuhl. Er muss sich beeilen, andere warten noch auf ihr Frühstück. Trotzdem nimmt er sich Zeit, um ganz ruhig an ihr Ohr zu sprechen: „Haben Sie gut geschlafen?“ Die Frau im grünen Wollpullover nickt abwesend. Dann schiebt der Afghane sie durch den Flur in den Speisesaal. Seit Anfang Juni macht Zia Hayafi im Pflegeheim am Oberbachzentrum in Neubrandenburg eine Ausbildung zum Kranken- und Altenpflegehelfer. Die Bewohner sind überwiegend dement.
Laut dem „Pflegereport 2030“ der Bertelsmann-Stiftung werden in fünfzehn Jahren etwa eine halbe Million Vollzeit-Pflegefachkräfte fehlen. Zia Hayafi ist einer von denen, die die Katastrophe abwenden sollen. Seinen Ausbildungsplatz hat er von der Gesellschaft für nachhaltige Regionalentwicklung und Strukturforschung – kurz Genres – vermittelt bekommen. Ein Genres-Projekt soll unter anderem Flüchtlinge aus ganz Mecklenburg-Vorpommern an das Berufsfeld „Pflege“ heranführen.

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